Cabana 3 Stejari
Dorf Stein, Kreis Kronstadt
Sehenswürdigkeiten
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Die Kirchenburg von Deutschweißkirch (etwa 7 km von Dacia/ Stein entfernt)
Deutschweißkirch entstand als sächsische Siedlung im letzten Viertel des 12. Jh., als auch der westliche Teil des Repser Gebietes besiedelt wurde. Der in früheren Urkunden erwähnte Ortsname Alba Ecclesia („Weiße Kirche“) rührt von einer weißgekalkten kleinen Kapelle her, welche die deutschen Einwanderer auf dem Hügel vorfanden, die Anfang des 12. Jh. von einer Szeklergruppe hier erbaut wurde, die vor der Ankunft der deutschen Siedler hier Grenzwacht hielt, worauf die in den umliegenden Gräbern gefundenen Münzen hindeuten.Die deutschen Siedler passten die Kapelle ihren Bedürfnissen an und in der ersten Etappe wurde darin nur eine Westempore eingebaut, welche von drei Rundsäulen getragen wurde, wie aus den drei im Kirchenchor aufbewahrten romanischen Würfelkapitellen zu schließen ist, von denen eines später als Taufstein benutzt wurde.


Diese Empore diente höchstwahrscheinlich der ortsansässigen, führenden Gräfenfamilie, um der Messe beizuwohnen. Denn in der freien, auf Königsboden gegründeten Gemeinde Deutschweißkirch kommt als Bauherr auch des in 4 m Entfernung gegenüber der Kapelle erbauten Wohnturms, der an die Bergfriede anderer Gräfenburgen aus Siebenbürgen erinnert, nur der Graf und Anführer der Einwanderer in Frage, der diesen in der zweiten Hälfte des 13. Jh. zum Schutze seiner Familie errichtete, ebenso wie den ovalen Mauergürtel, der die so entstandene erste Burganlage umgab.


Als das Gräfengeschlecht erloschen war, ging im 14. Jh. die Burg in Gemeindebesitz über. Die Kirche erhielt nun einen neuen Chor, der durch Verlängerung der alten Apsiswände der Kapelle trapezförmig umgebaut wurde, rund geschlossen und mit Stützpfeilern umstellt.
In der zweiten Bauperiode erhielt der Saal statt der alten Flachdecke ein Tonnengewölbe, auch der Chor wurde ebenso eingewölbt und darüber ein Wehrgeschoss aufgesetzt, dessen Wand mit Schießscharten versehen war. Von da aus schüttete man beim Nahkampf siedendes Wasser, Pech oder heißes Fett auf die unten drängenden Feinde.


In der ersten Hälfte des 16. Jh., wegen der ständigen Türkengefahr, beginnt die dritte Bauphase der Wehrbarmachung der Kirche. Zunächst wird die Kirche nach Westen hin verlängert und der Saal an den Wohnturm angeschlossen, der so zum Bergfried und Glockenturm wird. Das Erdgeschoss erhält einen Eingang aus dem Saal, das vierte Turmgeschoss wird mit dem Kirchendachboden verbunden und so auch der Zugang zum Chorwehrgeschoss gesichert. Ein fünftes Geschoss wird dem Turm als Glockenstube aufgesetzt, rundherum mit einem auf hölzernen Hängeböcken vorgekragten Wehrgang versehen, von einem schmalen Dächlein gedeckt. Darüber wächst die Turmwand noch ein Stockwerk hinaus, das mit kleinen Schießluken versehen und von einem Pyramidendach bedeckt ist.


So wurde also im 16. Jh. die kleine Saalkirche zur Wehrkirche ausgebaut, deren Ost- und Westteil im Chorwehrgeschoss und dem Glockenturm starke Verteidigungsanlagen besaß. 1743 wurde das Gewölbe abgetragen und der Saal wieder flach gedeckt. Das im 18. Jh. als Wehranlage längst überflüssige Wehrgeschoss über dem Chor wurde auch entfernt und das Dach unmittelbar auf die Bogenreihe aufgesetzt. Dabei wurde auch der halbrunde Triumphbogen aus Ziegelsteinen neu errichtet.